Förderung
Erarbeitung von Zukunftsperspektiven
Nach der Rückkehr ins Herkunftsland steht der Aufbau des neuen Lebens im Mittelpunkt. Eine Wohnung muss gefunden, eine neue Arbeitsstelle gesucht werden. Vielleicht ist der Plan sogar, selbstständig ein eigenes Geschäft aufzubauen (wie in diesen Fallbeispielen). Sind Kinder Teil einer rückkehrenden Familie müssen diese sich ebenfalls in die neuen Lebensumstände einfinden. In der Beratung steht daher nicht nur Ihre Ausreise im Mittelpunkt, sondern auch die Frage, wie Ihre Reintegration tatsächlich langfristig gelingen kann. Daher arbeitet unsere Fachstelle beispielsweise eng mit dem EU-Projekt Joint Reintegration Services (JRS) zusammen, das sich auf den Aspekt der Reintegration von Rückkehrenden richtet. In Kooperation mit einer Vielzahl an Service-Providern in diversen Herkunftsländern liegt das gemeinsame Ziel der beteiligten Organisationen darin, Ihnen eine nachhaltige Reintegration im Herkunftsland zu ermöglichen.
Vermittlung in Förderprogramme
Die Berater*innen der Fachstelle verfügen über fundierte Kenntnisse zu verschiedenen Förderprogrammen, die Rückkehrenden Unterstützung bieten.
Seit 1979 existiert das so genannte REAG / GARP-Programm (weitere Informationen zum Programm), das in Deutschland diverse Hilfen für die Rückkehr offeriert und von IOM (zum Internetaufritt der Organisation), einer Suborganisation der Vereinten Nationen (UNO), verwaltet wird. Über dieses Programm können zum Beispiel Flugkosten, medizinische Unterstützungen und finanzielle Starthilfen in Anspruch genommen werden, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind.
Darüber hinaus steht Rückkehrenden in Bayern noch das Bayerische Rückkehrprogramm (zu den Förderrichtlinien des Programm) zur Verfügung, welches das Landesamt für Asyl und Rückführungen (LfAR) verantwortet. Auch hier sind diverse finanzielle Unterstützungen möglich, die zu einem guten Start ins neue Leben beitragen.
Die Aufgabe der Rückkehrberatenden liegt daher auch darin, Ihnen vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Bedürfnislage die möglichen Förderungen der Programme zugänglich zu machen.
Vermittlung in reintegrationsvorbereitende Maßnahmen
Sich im Heimatland eine sichere berufliche Existenz aufzubauen ist meistens einer der wichtigsten Punkte für Rückkehrende. Sie möchten ein eigenes Geschäft in ihrem Heimatland gründen? Oder praktische handwerkliche Kenntnisse erwerben? Abhängig von Ihrer Staatsangehörigkeit können wir Sie bei diesen Plänen unterstützen, indem wir Sie in reintegrationsvorbereitende Maßnahmen vermitteln. Dabei arbeiten wir eng mit Social Impact (weitere Informationen zum Programm StartHope@Home) und den Berufsfortbildungszentren Bayerns (bfz) (weitere Infos zu den Maßnahmen der bfz) zusammen. Die Aufgabe dieser Organisationen ist, Rückkehrende im Rahmen diverser Gruppen-, aber auch Einzelangebote besser für den Arbeitsmarkt im Herkunftsland zu qualifizieren und sie beim Aufbau einer eigenen beruflichen Existenz zu unterstützen. Ergänzt werden diese Angebote noch durch die Reintegrationsscouts der GIZ (zum Flyer der Reintegrationsscouts), die in bestimmten Ländern eng mit GIZ-Beratungszentren zusammenarbeiten und unsere Klient*innen bereits in Deutschland im Hinblick auf ihren Reintegrationsprozess beraten.
Individuelle Hilfe bei Vulnerabilität (z.B. durch Krankheit, Alter etc.)
Manche Menschen bedürfen noch etwas mehr Unterstützung als andere. Dazu zählen beispielsweise ältere und kranke Menschen, Alleinerziehende und Personen mit einer Behinderung. Für diese so genannten vulnerablen Gruppen müssen die Bedingungen der Rückkehr besonders sorgfältig geprüft, die Rückreise mit viel Umsicht geplant werden. Ist eine medizinische Anschlussversorgung im Heimatland gesichert? Ist die Rückreise vor dem gesundheitlichen Hintergrund der Person überhaupt realisierbar bzw. was wird dafür benötigt? Ist die Familie für die erste Zeit im Heimatland ausreichend versorgt? Solche und ähnliche Fragen klären wir in der Beratung ab.